Über Carl Schurz

Carl Schurz war ein bemerkenswerter Kopf der 1848er Revolution in Deutschland – und  einer der wenigen, die es später in der Politik zu etwas gebracht haben (wenn auch nicht in Deutschland).

Es gelang ihm, sich aus der von den Preußen eingeschlossenen Festung Raststatt davonzumachen und sich in die Schweiz abzusetzen. Damit ließ er es allerdings nicht auf sich bewenden, sondern er kehrte inkognito nach Deutschland zurück, um seinen Kampfgefährten Kinkel, der in Spandau in Festungshaft saß, zu befreien. Auf unterschiedlichen Wegen gelangten beide schließlich in die Vereinigten Staaten, wo Kinkel sich Ackerbau und Viehzucht widmete, während Schurz, nachdem er gründlich Englisch gelernt hatte, bald in die Politik einstieg und zu einem einflußreichen Strippenzieher in der republikanischen Partei wurde, der bei den Wahlkämpfen die Stimmenmacht der deutschen Einwanderer organisierte, was nicht zuletzt Abraham Lincoln zugute kam.

Später wurde er in den Senat gewählt und schließlich unter der Präsidentschaft von Rutherford B. Hayes US-amerikanischer Innenminister (1877 bis 1881).

Besuchsweise kehrte er nach Deutschland zurück. Bei dieser Gelegenheit wurde er auch von Bismarck empfangen, und beide erinnerten sich am Kamin an sein Husarenstück von Kinkels Befreiung (Bismarck muss also durchaus auch Humor gehabt haben).

Sehr aufschlussreich ist auch der amerikanische Teil seiner Erinnerungen, in dem er die Wahlkampfmaschinerie und das Beutesystem (es heißt wirklich so) in den Präsidentschaftswahlkämpfen beschreibt; es besteht heute immer noch so.

Einen biografischen Abriss gibt es hier.

Und eine Lebensbeschreibung bei Wikipedia.de.

Seinen Nachruf schrieb Mark Twain.

 

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