Der Jahrmarkt zu Ssorotschinzy

I Wie erquickend, wie herrlich ist so ein Sommertag in Kleinrußland. Wie ermattend heiß sind die Stunden, wenn der Mittag in Stille und Glut strahlt und der blaue, unermeßliche Ozean, der wie eine Kuppel von Wollust über der Erde schwebt, ganz versunken in Wonne, zu schlafen scheint, die Schöne mit seinen luftigen Armen umfangend und erdrückend! Keine Wolke steht auf ihm; kein Wort erschallt im Felde. Alles ist wie gestorben; nur oben in der Himmelstiefe zittert der Lerchensang, und die silbernen Lieder fliegen die luftigen Stufen zur verliebten Erde herab; nur ab und zu hört man den Schrei einer Möwe oder die helle Stimme einer Wachtel, die in der Steppe widerhallt. Träge und gedankenlos, wie Wandelnde ohne Ziel, stehen die in die Wolken ragenden . . . weiter lesen

Die Leichtbeschwingte

I   Der Hochzeit Olga Iwanownas wohnten alle ihre Freundinnen und guten Bekannten bei. »Seht ihn nur an: nicht wahr, es ist was an ihm?« sagte sie ihren Freunden, auf ihren Mann zeigend, als wollte sie erklären, warum sie diesen einfachen, sehr gewöhnlichen und durch nichts bemerkenswerten Menschen geheiratet hatte. Ihr Mann, Ossip Stepanytsch Dymow war Arzt und stand im Rang eines Titularrates. Er war an zwei Krankenhäusern angestellt: an dem einen als ein außeretatmäßiger ordinierender Arzt und am anderen als Prosektor. Täglich von neun Uhr früh bis mittag empfing er Kranke und arbeitete in seinem Krankensaal; am Nachmittag fuhr er aber mit der Pferdebahn in das andere Krankenhaus, wo er die Leichen der verstorbenen Kranken sezierte. Seine Privatpraxis war äußerst gering . . . weiter lesen

Der Mantel

In einer Ministerialabteilung – besser ich nenne sie nicht, denn es gibt nichts Empfindlicheres als unsere Beamten, Offiziere und Kanzlisten. Heute fühlt wirklich schon jeder Privatmensch in seiner Person die ganze Gesellschaft beleidigt. Da soll neulich der Bericht eines Polizeihauptmannes – ich weiß nicht mehr aus welcher Stadt – vorgelegen haben, worin dieser breit ausführt, daß die kaiserlichen Verordnungen allenthalben nichts mehr gelten und der geheiligte Name eines Polizeihauptmannes mit unverhohlener Verachtung ausgesprochen werde, und zum Beweis legte er dem Bericht einen dickleibigen Roman bei, allwo auf jeder zehnten Seite ein Polizeihauptmann in völlig betrunkenem Zustande erscheint. Um also Unannehmlichkeiten zu vermeiden, nenne ich die Ministerialabteilung, . . . weiter lesen

Der Rächer seiner Ehre

  Fjodor Fjodorowitsch Ssigajew stand, kurz nachdem er seine Frau auf frischer Tat erwischt hatte, in der Waffenhandlung Schmucks & Co. und suchte nach einem passenden Revolver. Sein Gesicht drückte Zorn, Schmerz und unwankbare Entschlossenheit aus. – Ich weiß wohl, was ich zu tun habe ... – dachte er sich: – Das Familienprinzip ist beschimpft, die Ehre ist in den Schmutz getreten, das Laster triumphiert, und darum muß ich als Bürger und anständiger Mensch das Amt eines Rächers übernehmen. Zuerst töte ich sie und ihren Geliebten, dann mich und ... Er hatte zwar noch keinen Revolver gewählt und niemand getötet, doch seine Phantasie zeigte ihm schon drei blutende Leichen, zersprengte Schädel, herausquellende Gehirne, . . . weiter lesen

Kasan von der schönen Aussicht

Ich kehrte in einem Wägelchen, das stark rüttelte, von der Jagd zurück, schlummerte, von der schwülen Hitze des bewölkten Sommertages erdrückt (bekanntlich ist die Hitze an solchen Tagen noch unerträglicher als an heiteren, besonders wenn es windstill ist), ein wenig ein und schau­kelte hin und her, mich mit düsterer Geduld dem feinen, weißen Staube preisgebend, der sich von der ausgefahrenen Straße unter den ausgetrockneten und ratternden Rädern unaufhörlich erhob –, als meine Aufmerksamkeit plötzlich von der ungewöhnlichen Unruhe und den krampfhaften Körperbewegungen meines Kut­schers erregt wurde, der bis dahin noch fester geschlummert hatte als ich. Er zupfte an den Zügeln, rückte auf seinem Sitz hin und her und fing an, die Pferde anzuschreien, je­den Augenblick nach . . . weiter lesen

Die Beschinwiese

Es war ein herrlicher Julitag, einer von den Tagen, die nur dann vorkommen, wenn kein Wetterumschlag zu erwarten ist. Der Himmel ist dann vom frühen Morgen an heiter; das Morgenrot flammt nicht wie eine Feuersbrunst; die Sonne ist nicht feurig und glühend wie zur Zeit einer Dürre, auch nicht trüb-blutrot wie vor einem Sturme, sondern schwebt hell und freundlich unter einer schmalen und langen Wolke hervor, leuchtet heiter und versinkt im lilagrauen Nebel. Der obere dünne Rand der langgestreckten Wolke glitzert wie voller feiner Schlangen; ihr Glanz erinnert an den Glanz getriebenen Silbers . . . Schon brechen aber die spielenden Strahlen aufs neue hervor, und das mächtige Gestirn steigt lustig, majestätisch wie auffliegend empor. Um die Mittagsstunde erscheint gewöhnlich eine Menge . . . weiter lesen

Das Porträt

I Nirgends blieben so viele Menschen stehen wie vor dem kleinen Bilderladen im Schtschukinschen Kaufhause. Dieser Laden stellte in der Tat die bunteste Ansammlung von wunderlichen Dingen dar; die Bilder waren zum größten Teil mit Ölfarben gemalt, mit einem dunkelgrünen Lack überzogen und steckten in dunkelgelben Rahmen aus unechtem Gold. Eine Winterlandschaft mit weißen Bäumen, ein knallroter Abend, der wie eine Feuersbrunst aussieht, ein flämischer Bauer mit einer Pfeife im Munde und einem gebrochenen Arm, mehr einem Truthahn in Manschetten als einem Menschen ähnlich, – das ist der Inhalt der meisten Bilder. Zu erwähnen sind noch einige Porträtstiche: das Bildnis des Chosrew-Mirza in einer Lammfellmütze, die Bildnisse irgendwelcher . . . weiter lesen

Der Newskij-Prospekt

Es gibt nichts schöneres als den Newskij-Prospekt, wenigstens in Petersburg nicht: für Petersburg bedeutet er alles. Welcher Glanz fehlt noch dieser schönsten Straße unserer Hauptstadt? Ich weiß, daß keiner von den blassen und beamteten Einwohnern Petersburgs diese Straße gegen alle Kostbarkeiten der Welt eintauschen würde. Nicht nur der Fünfundzwanzigjährige, der einen wundervollen Schnurrbart und einen prachtvoll genähten Rock besitzt, sondern auch der, auf dessen Kinn weiße Stoppeln sprießen und dessen Kopf so kahl ist wie ein silbernes Tablett, ist vom Newskij-Prospekt entzückt. Und erst die Damen! Oh, den Damen ist der Newskij-Prospekt noch angenehmer! Und wem ist er nicht angenehm? Kaum hat man den Newskij-Prospekt . . . weiter lesen

Burmistr

Etwa fünfzehn Werst von meinem Gut wohnt ein Bekannter von mir, ein junger Gutsbesitzer, der Gardeoffizier a.D. Arkadij Pawlytsch Pjenotschkin. Auf seiner Besitzung gibt es viel Wild, sein Haus ist nach dem Plan eines französischen Architekten errichtet, seine Leute sind englisch gekleidet, er gibt ausgezeichnete Diners und empfängt seine Gäste gastfreundlich, und doch fährt man nicht gern zu ihm hin. Er ist ein vernünftiger und solider Mensch, hat, wie es so geht, eine ausgezeichnete Erziehung genossen, hat gedient und sich in der höchsten Gesellschaft bewegt, und nun treibt er mit großem Erfolg Landwirtschaft. Arkadij Pawlytsch ist, um mit seinen eigenen Worten zu reden, streng, aber gerecht; er sorgt für das Wohl seiner Untertanen und straft . . . weiter lesen

Der Birjuk

Ich fuhr abends al­lein auf mei­nem Renn­wa­gen von der Jagd. Bis nach Hau­se hat­te ich an die acht Werst; mei­ne gu­te Tra­ber­stu­te lief rüs­tig über die stau­bi­ge Stra­ße, in­dem sie ab und zu schnaub­te und die Oh­ren be­weg­te; der mü­de Hund blieb wie an­ge­bun­den kei­nen Schritt hin­ter den Hin­ter­rä­dern zu­rück. Ein Ge­wit­ter war im An­zug. Vor mir er­hob sich hin­ter dem Wald ei­ne rie­sen­gro­ße li­la Wol­ke; über mir und mir ent­ge­gen zo­gen lang­ge­streck­te graue Wol­ken; die Bach­wei­den rausch­ten und be­weg­ten sich un­ru­hig. Ei­ne feuch­te Käl­te war plötz­lich an Stel­le der schwü­len Hit­ze ge­tre­ten; die Schat­ten ver­dich­te­ten sich schnell. Ich schlug das Pferd mit der Lei­ne, fuhr . . . weiter lesen

Lebedjan

Einer der Hauptvorzüge der Jagd, meine lieben Leser, besteht darin, daß sie Sie zwingt, fortwährend von einem Ort zum anderen zu ziehen, was für einen müßigen Menschen recht angenehm ist. Allerdings ist es zuweilen (besonders in der Regenzeit) nicht sehr angenehm, sich auf den Feldwegen herumzutreiben, auch ohne Weg und Steg direkt übers Feld zu gehen, jeden vorübergehenden Bauern mit der Frage anzuhalten: „He, Liebster! Wie kommen wir nach Mordowka?" und in Mordowka ein stumpfsinniges Weib (alle Männer sind auf der Feldarbeit) zu befragen, ob es noch weit sei bis zu den Herbergen an der großen Landstraße und wie man hinkomme; dann aber, nachdem man zehn Werst zurückgelegt hat, statt zu den Herbergen, in das gutsherrliche, arg ruinierte Dorf Chudobubnowo zu geraten, zum äußersten . . . weiter lesen

Tschertopchanow und Nedopjuskin

An einem heißen Sommertag kehrte ich einmal in einem einfachen Bauernwagen von der Jagd heim; Jermolai duselte neben mir sitzend und nickte fortwährend mit dem Kopf. Die schlafenden Hunde wurden unter unseren Füßen wie Leichen herumgerüttelt. Der Kutscher verscheuchte fortwährend mit seiner Peitsche die Bremsen von den Pferden. Der weiße Staub folgte als leichte Wolke dem Wagen. Wir kamen in ein Gebüsch. Der Weg wurde holpriger, die Räder fingen an, die Äste zu streifen. Jermolai fuhr auf und sah sich um . . . „Eh!“ sagte er, „hier muß es ja Birkhühner geben. Wollen wir absteigen.“ Wir hielten und traten ins Gesträuch. Mein Hund stieß auf eine Birkhuhnbrut. Ich schoß und wollte schon das Gewehr von neuem laden, als plötzlich hinter mir ein lautes Krachen ertönte und . . . weiter lesen

Das Ende Tschertopchanows

1   Etwa zwei Jahre nach meinem Besuche bei Pantelej Jeremejitsch trafen ihn harte Schicksalsschläge, Schicksalsschläge im buchstäblichen Sinne des Wortes. Unannehm­lichkeiten, Mißerfolge und Unglücksfälle hatte er auch schon früher erlebt; aber er hatte ihnen keine Beachtung geschenkt und nach wie vor wie ein Fürst gelebt. Der erste Schlag, der ihn traf, war für ihn am empfindlichsten: Mascha verließ ihn. Was sie bewogen hatte, aus seinem Hause zu gehen, an das sie sich so gut gewöhnt zu haben schien, ist schwer zu sagen. Tschertopchanow hielt bis ans Ende seiner Tage an der Ansicht fest, daß die Schuld an Maschas Verrat ein junger Nachbar gewesen sei, ein Ulanenrittmeister a. D. Namens Jaff, der nach den Worten Pantelej Jeremejitschs nur dadurch einnahm, daß er ununterbrochen . . . weiter lesen

Eine schreckliche Nacht

  Iwan Pe­tro­witsch Pa­ni­ch­idin er­blaß­te, schraub­te den Lam­pen­docht hin­un­ter und be­gann mit er­reg­ter Stim­me: »Dich­te Fins­ter­nis hielt die Er­de um­fan­gen, als ich in der Weih­nachts­nacht 1883 von mei­nem in­zwi­schen ver­stor­be­nen Freund heim­kehr­te, bei dem wir ei­ne spi­ri­tis­ti­sche Sit­zung ab­ge­hal­ten hat­ten. Al­le Gas­sen, durch die ich ging, wa­ren aus ir­gend­ei­nem Grun­de nicht be­leuch­tet, und ich muß­te mich bei­na­he vor­wärts­tas­ten. Ich wohn­te da­mals in Mos­kau, dicht ne­ben der Kir­che ›Ma­riä Him­mel­fahrt auf den Grä­bern‹, im Hau­se des Be­am­ten Tru­pow, al­so in ei­ner der ent­le­gens­ten Ge­gen­den des Ar­bat-Stadt­teils. Wäh­rend ich heim­ging, . . . weiter lesen

Ein Traum

I. Ich lebte um jene Zeit mit meinem Mütterchen in einer kleinen Seestadt. Ich war eben 17 Jahre alt geworden, meine Mutter war aber noch nicht 35; sie hatte sehr jung geheiratet. Mein Vater starb, als ich gerade 6 Jahre alt war, aber ich konnte mich seiner noch genau erinnern. Mütterchen war eine kleine blonde Frau mit einem schönen, doch ewig traurigen Gesicht, mit einer stillen, matten Stimme und schüchternen Bewegungen. In ihrer Jugend war sie als eine Schönheit berühmt und sie blieb bis an ihr Ende anziehend und anmutig. Ich habe nie tiefere, zartere und traurigere Augen, weichere und feinere Haare, nie vornehmere Hände gesehen. Ich vergötterte sie, und sie liebte mich ... Doch unser Leben ging freudlos dahin: es war, als ob ein geheimer, unheilbarer . . . weiter lesen

Drei Begegnungen

   Passa quei' colli e vieni al­le­gra­men­te, Non ti curar di tanta com­pa­gnia – Vieni, pen­san­do a me se­gre­ta­men­te – Ch'io t'ac­com­pa­gna per tutta la via. I. Vor Jah­ren jagte ich mit be­son­de­rer Vor­lie­be in der Nähe des Kirch­dor­fes Glin­no­je, das etwa zwan­zig Werst von mei­nem Gute ent­fernt liegt. Es ist wohl das beste Jagd­ge­biet im gan­zen Land­krei­se. Nach­dem ich alle Fel­der und Ge­bü­sche nach Wild ab­ge­sucht hatte, ging ich noch re­gel­mä­ßig gegen abend zum Moor­grun­de – es war der ein­zi­ge Moor­grund in der gan­zen Ge­gend – und begab mich erst von dort zu mei­nem gast­freund­li­chen Wirte, dem Dorf­schul­zen von Glin­no­je, bei dem ich in der Jagd­zeit immer Quar­tier . . . weiter lesen

Die Nase

Am 25. März ereignete sich in Petersburg eine ganz ungewöhnliche, seltsame Begebenheit. Der auf dem Himmelfahrtsprospekt wohnende Barbier Iwan Jakowlewitsch (der Familienname war ihm verlorengegangen, und sogar auf seinem Schilde, das einen Herrn mit einer eingeseiften Wange darstellte, war weiter nichts zu lesen als die Aufschrift: » ... und wird zur Ader gelassen«) – also, der Barbier Iwan Jakowlewitsch erwachte ziemlich früh und spürte den Duft frischgebackenen Brotes. Er richtete sich in seinem Bett ein wenig auf und sah, daß seine Frau, eine ziemlich ehrenwerte Dame, die sehr gern Kaffee trank, aus dem Ofen soeben ausgebackene Brote zog. »Heute, Praskowja Ossipowna, will ich keinen Kaffee«, sagte Iwan Jakowlewitsch; »statt dessen . . . weiter lesen

Ein schwaches Herz

  Unter dem gleichen Dache, in der gleichen Wohnung, im gleichen vierten Stock wohnten zwei junge Beamte und Kanzleikollegen: Arkadij Iwanowitsch Nefedewitsch und Wassja Schumkow ... Natürlich erachtet es der Autor für notwendig, dem Leser zu erklären, warum der eine Held mit seinem vollen Namen, der andere dagegen mit dem Diminutiv genannt wird; er müßte es schon aus dem einen Grunde tun, weil ihm sonst diese letztere Form als unanständig und plump vertraulich übelgenommen werden kann. Doch zu diesem Behufe müßte er zunächst den Rang, das Alter und den Beruf einer jeden der handelnden Personen angeben; da es aber allzuviel Schriftsteller gibt, die ihre Erzählungen mit derartigen Charakteristiken beginnen, hat sich der Autor der vorliegenden Novelle entschlossen, nur um den . . . weiter lesen

Christbaum und Hochzeit

Neulich sah ich eine Hochzeit ... doch nein! Ich will Ihnen lieber von einer Christbaumfeier erzählen. Die Hochzeit war schön; sie gefiel mir sehr, aber die andere Feier war noch schöner. Ich weiß nicht warum, doch als ich die Hochzeit sah, mußte ich an die Christbaumfeier denken. Diese sah ich aber bei folgender Gelegenheit. Vor genau fünf Jahren war ich am Sylvesterabend zu einem Kinderball eingeladen, Der Gastgeber war ein sehr bekannter Geschäftsmann mit viel Verbindungen, Bekanntschaften und Intrigen, so daß der Kinderball wohl mehr ein Vorwand für die Eltern war, zusammenzukommen, um auf eine scheinbar harmlose und zufällige Weise von andern, wichtigeren Dingen zu sprechen. Ich war in die Gesellschaft ganz zufällig hineingeraten, hatte keinerlei Beziehungen zu den interessanten . . . weiter lesen

Weiße Nächte

Die erste Nacht Es war eine wunderbare Nacht, eine von den Nächten, die wir nur erleben, solange wir jung sind, freundlicher Leser. Der Himmel war so sternenreich, so heiter, daß man sich bei seinem Anblick unwillkürlich fragen mußte: können denn unter einem solchen Himmel überhaupt irgendwelche böse oder mürrische Menschen leben? So fragt man nur, wenn man jung ist, freundlicher Leser, wenn man sehr jung ist; doch möge der Herr Ihnen solche Fragen öfter eingeben ... Da ich gerade von allerlei mürrischen und bösen Herrschaften spreche, muß ich an mein musterhaftes Betragen während des ganzen heutigen Tages denken. Schon vom frühen Morgen an quälte mich ein seltsames Unlustgefühl. Es war mir plötzlich, als ob ich, Einsamer, von allen verlassen sei und als ob sich alle von . . . weiter lesen