Cholera, ein Mord und ein gestopptes Henkersbeil
So war denn diese kriegerische Episode zu Ende. Aber ein unheimlicher Gast hatte sich während des Krieges in unserer Stadt eingeschlichen, der lange nicht weichen wollte — die Cholera. Dieselbe hatte schon das Jahr vorher hier und da in Deutschland und Oesterreich gespukt und war nun von Soldaten aus Böhmen, wo sie schon im Juni eine große Ausdehnung gewonnen hatte, in Leipzig eingeschleppt worden. Der erste Cholerafall ereignete sich am 29. Juni und die unheimliche Seuche verbreitete sich von da ab mit großer Schnelligkeit durch die ganze Stadt. Am meisten von ihr betroffen wurden die Straßen und größeren Häuserkomplexe, die eine dicht aneinander wohnende Bevölkerung besaßen, wie die Moritzstraße, die Kolonnadenstraße, die Große und Kleine Fleischergasse, die Sternwartenstraße, . . . weiter lesen