Der Schuss

Wir lagen im Städtchen ... Man kennt das Leben eines Armeeoffiziers: morgens Exer­zieren, Reitbahn; mittags zu Tisch beim Regimentskommandeur oder im jüdischen Wirtshaus; abends Punsch und Karten. Es gab in ... kein einziges gastliches Haus, kein heiratsfähiges Mädchen; wir besuchten uns gegenseitig, wobei wir weiter nichts als un­sere Uniformen zu Gesicht bekamen. In unserer Gesellschaft war nur ein einziger Nichtmilitär. Er zählte etwa fünfunddreißig Jahre, und wir hielten ihn folglich für sehr alt. Seine Erfahrung verlieh ihm viele Vor­züge, die er uns voraus hatte; zudem übten sein gewöhnlich düsteres, schroffes Wesen und seine böse Zunge einen mächtigen Einfluß auf unseren jungen Geist aus. Sein Schicksal umwob etwas Geheimnisvolles; er schien Russe, trug aber . . . weiter lesen