Vergeltung

Auf der hoch im Gebirge gelegenen Poststation wurde der aus der Kreishauptstadt einen Tag um den anderen hin- und hergehende Eilwagen erwartet. Das Anlangen desselben war hier noch ein Ereignis, dem einige Bewohner des Ortes, auf der Poststation hin- und herschlendernd, mit Neugier entgegenzusehen pflegten. So auch heute, wo indes das Interesse der anwesenden Gebirgsbewohner noch einen zweiten Gegenstand hier zu beobachten Anlaß fand. Ihre Aufmerksamkeit war geteilt zwischen dem ein wenig gesuchten, geschäftigen Treiben der beiden meist so müßigen Postbeamten und einem leichten Wagen, welcher vor dem Posthause hielt. Ein derber, pausbäckiger Knecht stand vorn bei den mutigen Braunen, denen das geduldige Harren schwer zu werden schien, und am offenen Schlage lehnte . . . weiter lesen

Freuden und Leiden eines Vielgelesenen

»Ei ku guli dichaze, istiriyahn ssi lahzime bechaze!« Wenn ein Autor von seinen Lesern aufgefordert, ja förmlich gedrängt wird, »doch auch einmal etwas über sich selbst zu schreiben,« so geht er nur, eben weil er so gedrängt wird, an die Erfüllung dieses Wunsches; denn er stürzt sich dabei kopfüber in die unvermeidliche Gefahr, ein Abu el Botlahn1 oder Dschidd el Intifahch, wie der Araber sich auszudrücken pflegt, genannt zu werden. Und wenn er gar sich der obenstehenden Überschrift bedient, sich also einen Vielgelesenen nennt, so hat diese Gefahr schon gleich bei der ersten Zeile einen solchen Grad erreicht, daß sie gar nicht größer werden kann. Damit ist aber auch sogleich die Angst überwunden, welche . . . weiter lesen